„Mama, Papa, mein Bett ist nass!“ – ist das Bettchen nass, ist es mit der Nachtruhe erst mal vorbei. Bettnässen zählt zu den häufigsten Störungen bei Kindern. Jungen sind  doppelt so häufig davon betroffen wie Mädchen.

Bettnässen – weit verbreitet, aber häufig tabuisiert

Studien zufolge wachen 15 Prozent der Kinder über 5 Jahre immer wieder mal im nassen Bettchen auf, bei den Siebenjährigen sind es ca. 10 Prozent und bei den Zehnjährigen noch ca. 6 Prozent.

Unter 5 Jahren ist es völlig normal und kein Anlass zur Sorge, wenn das Kind nachts noch nicht trocken ist. Lassen Sie sich nicht von anderen Eltern verrückt machen – jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus, bis das Zusammenspiel von Harnblase und Gehirn soweit verlässlich aufeinander abgestimmt ist, dass der Urin zurückgehalten und der Schlaf unterbrochen wird.

Manche Kinder brauchen einfach länger, bis sie nachts selbstständig aufwachen, wenn sie zur Toilette müssen – Einnässen ist bei Kindern unter fünf Jahren völlig normal. Erst bei Kindern über 5 Jahren spricht man von Bettnässen, wenn es nachts regelmäßig, also mindestens zweimal im Monat, einnässt. Man spricht dann von einer primären Enuresis.

 

Bettnässen – mögliche Ursachen

  • Familiäre Veranlagung
    War ein Elternteil als Kind Bettnässer, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 45 %, dass auch das Kind betroffen ist. Man spricht hier von einer genetisch bedingten Reifungsverzögerung im zentralen Nervensystem (ZNS).
  • Mangel des Hormons ADH
    ADH (Antidiuretisches Hormon) ist ein Botenstoff des Körpers, der dafür sorgt, dass unser Körper nachts weniger Urin bildet.

Hatte Ihr Kind bereits  länger als 6 Monate nachts eine „trockene Phase“ und nässt es nun wieder ein, spricht man von einer sekundären Enuresis. Der Grund dafür kann eine Harnwegsinfektion oder emotionaler Stress sein, wie z.B. Trennung der Eltern, Einschulung, Familienzuwachs oder Alpträume.

 

Bettnässen – was tun?

  • Organische Fehlbildungen abklären lassen

Zunächst sollten Sie von einem Kinderarzt abklären lassen, ob es organische Ursachen wie z.B. Fehlbildungen der Nieren, der Harnleiter oder der Blase,  für das nächtliche Einnässen gibt.

  • Behandlung mit der APM

Ist organisch alles in Ordnung, ist die sanfte Akupunkt-Massage nach Penzel (APM) eine sehr gute Therapiemöglichkeit. Bei der APM werden energetisch Blase und Nieren ebenso angesprochen wie das Nerven- und Hormonsystem. Häufig sorgt auch eine Blockade im Kreuz-Darmbein-Gelenk für eine Irritation der Blase. Auch dies kann durch die APM sanft gelöst werden und dem nächtlichen Einnässen ein Ende bereiten.

  • Nicht schimpfen!

Auf alle Fälle sollten Sie Ihr Kind nicht schimpfen und Ruhe bewahren. Kinder nässen in der Regel nicht absichtlich ein und leiden mit zunehmendem Alter selbst sehr darunter. So bereiten z.B. Klassenfahren schon im Vorfeld dem Kind emotionalen Stress und Übernachtungen bei Freunden sind meist ohnehin tabu – es könnte ja bei diesen Gelegenheiten andere hinter ihr gut gehütetes Geheimnis kommen…

  • Selbstbewusstsein stärken

Verständnis und Geduld sowie vertrauensvolle Gespräche stärken das durch das Einnässen häufig angeschlagene Selbstbewusstsein des Kindes.

  • Unterstützende „Tricks“ am Abend

Das Kind sollte bis zum Nachmittag 75 Prozent seines Tagesbedarfs an Flüssigkeit getrunken haben,  am Abend kaum noch trinken und vor dem Zubettgehen noch einen letzten „Zwischenstopp“ auf der Toilette einlegen. Sorgen Sie außerdem dafür, dass Ihr Kind mit warmen Füßen zu  Bett geht – warme Socken können hier helfen.