Bild: Vanessa Porter / Flickr / CC BY-SA 2.0

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett bedeuten für Mutter und Kind große physische wie auch psychische Veränderungen und Belastungen. Werden in diesem Zeitraum Fehlfunktionen übersehen, kann das für das Kind später – oft erst nach vielen Jahren – zu Beschwerden und Krankheitsbildern führen. Auch für die werdende Mutter geht diese  Zeit der hormonellen, körperlichen sowie seelisch-emotionalen Ausnahmesituation mit großen Belastungen für Körper und Seele  einher. Die Osteopathie bietet die Möglichkeit, die Schwangerschaft zu erleichtern, etwaige Beschwerden zu lindern und dadurch die natürliche Entwicklung des Kindes positiv zu beeinflussen.

Die Schwangerschaft – Zeit der großen körperlichen Veränderungen

Die Schwangerschaft bedeutet für den Körper der werdenden Mutter eine Fülle  von Veränderungen. Der Organismus stellt sich auf das Wachstum und die Versorgung des Kindes ein, und es findet eine Vielzahl von Hormon- und Stoffwechselprozessen statt, die gerade zu Beginn der Schwangerschaft häufig für Übelkeit, Schwindel und Erbrechen sorgen.

Mit zunehmendem Wachstum von Fötus und Gebärmutter werden die inneren Organe immer mehr verdrängt bzw. verlagert. Es kommt zu einem größeren Druck auf die umliegenden Strukturen wie Blase, Darm, Lunge, Zwerchfell, Leber, Magen sowie Blut- und Lymphgefäße, was Funktionsstörungen in diesen Bereichen wie Kurzatmigkeit, Ödeme, Blasenprobleme und Verdauungsstörungen verursachen kann. Viele dieser typischen Schwangerschaftsbeschwerden lassen sich mit osteopathischen Techniken sanft beheben oder lindern. Aber auch ältere Verletzungen, Fehlstellungen und Narben, die nun plötzlich Schmerzen oder andere Beschwerden verursachen, können mit der Osteopathie positiv beeinflusst werden.

Mit Osteopathie Schwangerschaftsbeschwerden sanft beheben oder lindern

Kommt es z.B. im Laufe der Schwangerschaft zu Kurzatmigkeit, so kann der Osteopath durch gezielte Techniken die Strukturen im Brust- und Bauchraum entspannen und dadurch eine bessere Atmung bewirken. Auch die in der Schwangerschaft häufig auftretenden Blasenstörungen oder Verdauungsprobleme können mit der Osteopathie sanft behoben oder gelindert werden.

Kommt es durch die Gewichtszunahme und Mehrbelastung zu einer Fehlstellung knöcherner Strukturen oder Zugwirkung der inneren Organe, sind Rückenschmerzen, aber auch Nacken- und Beckenschmerzen keine Seltenheit. All diese Schwangerschaftsbeschwerden lassen sich mit der Osteopathie gut behandeln. Durch das Lösen der Fehlspannungen und Verklebungen im Bauchraum durch die Osteopathie wird gleichzeitig die freie, ungehinderte Beweglichkeit und Entwicklung des Kindes gefördert.

Optimale Geburtsvorbereitung durch osteopathische Behandlungen

Vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel, wenn es im Mutterleib immer enger wird, bietet die Osteopathie eine gute Möglichkeit, Mutter und Kind zu entlasten und auf die Geburt optimal vorzubereiten. So lassen sich mit Hilfe der Osteopathie Kompressionen durch die mütterlichen Organe oder ihr Becken verhindern, und somit mögliche Schäden und Funktionsstörungen beim Kind wie Schädelasymmetrie oder ein Sichelfuß vermeiden.

Osteopathie für eine leichtere Geburt

Um der Mutter die Geburt zu erleichtern, unterstützt die Osteopathie auf sanfte Weise die Beweglichkeit der unteren Wirbelsäule, des Kreuz-, Steiß- und Darmbeines sowie aller anderen beteiligten Bänder, Sehnen, Muskeln und Faszien. Durch Reduzierung der Spannungen und Mobilisierung des Weichteilgewebes um Zwerchfell, Gebärmutter und Beckenboden kann beispielsweise die Drehung des Kindes in die gewünschte Geburtslage, die sogenannte Schädellage, begünstigt werden, so dass einer reibungslosen natürlichen Geburt nichts mehr im Wege steht.

Mit Osteopathie leichter durch die Zeit nach der Entbindung

Nach der Geburt kann der Osteopath die natürliche Rückbildung des Gewebes der Mutter unterstützen und durch Dammriss oder Kaiserschnitt entstandene Narben behandeln. Er kann Verschiebungen von Schambein und Kreuzbein regulieren und dadurch weiteren Beschwerden wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Wochenbettdepressionen sanft entgegenwirken. Auch bei Stillproblemen wie  Milchstau oder verminderter Milchbildung stehen der Osteopathie sanfte Techniken zur Behebung der Symptomatik zur Verfügung.

„Keine Zukunft vermag gut zu machen, was du in der Gegenwart versäumst.“
(Albert Schweitzer)