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In Deutschland ist beinahe jeder dritte mindestens einmal in seinem Leben von Schwindel betroffen. Für manche dreht sich alles, bei anderen äußert es sich als Schwanken oder unsicheres Gehen. In jedem Fall jedoch ist der Betroffene in seiner Lebensqualität stark eingeschränkt. Meistens vergeht dieses Gefühl relativ schnell wieder, doch bei manchen bleibt es über Jahre.

 

Schwindel – Was passiert dabei im Körper?

In unserem Innenohr liegt das Gleichgewichtsorgan, welches unsere Bewegungen wahrnimmt und an das Gehirn weiterleitet. Im Gehirn werden diese Impulse zusammen mit anderen Sinneseindrücken, vor allem den visuellen, verarbeitet. Schon die kleinste Störung in diesem fein austarierten Zusammenspiel kann sich als Schwindel äußern.

 

Häufig vorkommende Arten von Schwindel

Lagerungsschwindel (BPLS)

Dies ist die am häufigsten auftretende Form von Schwindel. Es tritt im Liegen auf oder wenn man seine Lage verändert, sich also hinlegt oder aufstehen möchte – dann beginnt sich alles um einen herum zu drehen. Die Schwindelattacken sind in der Regel kürzer als 30 Sekunden und sind nicht selten mit Übelkeit verbunden.

 

Drehschwindel

Die Betroffenen haben ein Gefühl, als ob sie Karussell fahren würden, die Drehempfindung wird im oder auch gegen den Uhrzeigersinn wahrgenommen und setzt meist plötzlich ein. Diese auch Attackenschwindel genannte Form dauert wenige Sekunden bis Stunden und liegt meist im Gleichgewichtssinn begründet.

Auch die sogenannte Menière-Krankheit (Morbus Menière) kann diese Schwindelform auslösen.

 

Schwankschwindel

Wenn plötzlich der Boden unter den Füßen schwankt und man droht zu fallen, spricht man von Schwankschwindel. Oft fällt man auch tatsächlich oder beginnt sich zu übergeben und hat ein Ohnmachts-Gefühl mit Schwarz-werden vor Augen.

 

HWS-Schwindel

Fehlhaltungen mit Verspannungen im Schulterbereich oder Nacken („steifer Nacken“) führen häufig zu Benommenheitsgefühlen, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten sowie zu dem sogenannten Hals-Wirbelsäulen-Schwindel (HWS-Schwindel oder auch vertebragener Schwindel genannt). Dies ist die in Deutschland am  dritthäufigsten vorkommende Art von Schwindel.

 

Benommenheitsschwindel

Diese Art des Schwindels ähnelt den Symptomen des Schwankschwindels. Unsicheres Gehen und ein „komisches Gefühl im Kopf“ dauern häufig stunden- oder sogar tagelang an. Kopfbewegungen verstärken die Symptome. Auslöser dafür sind häufig ein sehr niedriger Blutdruck, aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder sedierende Medikamente.

 

Schwindel behandeln mit der Osteopathie

Vor allem Schwankschwindel, Lagerungsschwindel und HWS-Schwindel lassen sich mit der Osteopathie sehr gut behandeln. Beim Schwindel sind in vielen Fällen die obersten Gelenke der Halswirbelsäule betroffen. Diese nennt man auch Kopfgelenke, der oberste Wirbel heißt Atlas. Ist beispielsweise das Kopfgelenk der Halswirbelsäule blockiert, kommt es häufig zu kurzen Unsicherheitsschwankungen, dem oben genannten Schwankschwindel. Mit Hilfe der Osteopathie können diese Störungen lokalisiert und gelöst und die Funktionen der Kopfgelenke oder der Schädelknochen wiederhergestellt werden, so dass der unangenehme Schwindel oftmals sofort oder nach nur wenigen Behandlungen verschwindet.