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Ein Mückenstich kann manchmal schon sehr nervig jucken, hundert Mückenstiche sind fast zum Verrückt-werden. So ungefähr kann man sich den Juckreiz vorstellen, den ein Baby aushalten muss, wenn es an Neurodermitis leidet… Warum bekommen Babys Neurodermitis? Was kann man dagegen tun, wie kann man es lindern?

Neurodermitis – Immunsystem – Darm

Unsere Darmflora hat einen entscheidenden Einfluss auf unser Immunsystem, denn 80 % der Immunzellen sitzen im Darm. Deshalb ist eine gesunde Darmflora entscheidend für ein funktionierendes Immunsystem. Doch wie hängt dies alles mit Neurodermitis zusammen?

Erstbesiedelung mit vaginalen Keimen

Bei einer natürlichen Geburt überträgt sich die vaginale Bakterienflora der Mutter auf das Baby. Diese natürliche Erstbesiedelung mit den vaginalen Keimen der Mutter ist für das Baby enorm wichtig. Bei Kaiserschnitt-Babys jedoch überträgt sich vorwiegend die Bakterienflora der Haut der Mutter auf das Baby, wodurch sich mehr pathogene Keime ansiedeln als nützliche. Dadurch sinkt die Vielfalt der Darmbakterien im kindlichen Organismus.

Eine Studie der Universität Maastricht analysierte Stuhlproben von über 600 Neugeborenen. Diese Stuhlproben wurden untersucht, als die Babys 5, 13 und 31 Wochen alt waren. Das Ergebnis: Auffällig war die Rolle des pathogenen Bakteriums „Clostridium cluster I“ – war dieses Bakterium in hohem Maß zwischen der 5. und 13. Lebenswoche im Darm des Neugeborenen zu finden, vergrößerte sich das Risiko, in den nächsten 5 Lebensmonaten eine Neurodermitis zu entwickeln.

Probiotika gegen Allergien

Werdende Mütter, die zu Allergien neigen, können bereits während der Schwangerschaft viel tun. Dies ergab eine absolut wegweisende Studie aus dem Jahr 2003 (PandA, Probiotics and Allergy): Man gab werdenden Müttern, die zu Allergien neigen, in den letzten 2 Monaten vor der Geburt und den Babys direkt nach der Geburt bis zur Vollendung ihres 1. Lebensjahres ein spezielles Darm-Probiotikum. Schon nach 12 Wochen war bezüglich der Entstehung von allergischen Erkrankungen ein Unterschied von 80 % zwischen der Verum- und der Placebogruppe erkennbar. Sogar nach 2 Jahren war der Abstand zwischen beiden Gruppen immer noch konstant.

Muttermilch – ein Multitalent

Ihre Komplexität macht die Muttermilch einzigartig: sie enthält über 200 verschiedene Zuckermoleküle, die den „guten Bakterien“ im Darm als Nahrung dienen. Direkt nach der Geburt enthält sie außerdem noch einen hohen Anteil an Antikörpern, Defensinen, Lactoferrin und Zytokinen, die das Baby vor Krankheitserregern schützen.

Somit ist die Muttermilch nicht nur Nahrung für das Neugeborene, sondern auch zusätzlich ein wichtiger Helfer für den Aufbau einer gesunden Darmflora und des kindlichen Immunsystems.

Nach den ersten 4 Lebenswochen des Babys verringert sich die Vielfalt der Zuckermoleküle und die Antikörper-Anzahl in der Muttermilch, dafür erhöht sich deren Fettanteil – das Wachstum des Babys wird nun gefördert.

 

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